Geschichte |
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1150-1190 | Gründung der Ortschaft; Seit dem Jahr 1150 ließen sich verstreut um das Gebiet des heutigen Ortes, Siedler aus dem Rhein/Main Gebiet und Flandern nieder. An der Stelle wo es heute noch "of der Kopaal" heißt, soll die erste Kapelle gestanden haben. Die Siedler, später Siebenbürger Sachsen, beschlossen um 1190 ein Dorf zu gründen, sie nannten es Felmern, nach Ihrem Seelsorger Felmer |
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6.Sept.1206 | erste urkundliche Erwähnung von Felmern; Als "villa Welmer" wird der Ort im Rahmen einer Schenkung des Königs Andreas II. an Johannes Latinus den Wallonen als Grenzort aufgeführt |
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14 Jh. | seit dem 14-ten Jahrhundert gehört Felmern, mit einigen kurzen Unterbrechungen, bis 1876 zu dem Oberen Repser Stuhl (siehe Sieben Stühle) |
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1455 | in einem Brief an den Herrmannstädter Rat, erwähnt der Schäßburger Rat den ehrbaren Bürger "Stephanus Pylgrem dictus de Felmer". Er beklagte sich beim Schäßburger Stadtrat dass der Repser Königsrichter Jakobus Greb von Rothberg ihm seinen Besitz eingezogen hätte. Der Schäßburger Rat ersuchte daraufhin den Rat von Herrmannstadt, der dem Stephan Pylgrem zu seinem Recht verhalf |
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1484 | die Sieben Stühle unterstützen in Felmern die Befestigungsarbeiten der Kirche mit 8 Gulden |
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1488 | erste bekannte Volkszählung der Sieben Stühle, dabei wird im Repser Stuhl, "Volmor" mit 34 Wirten, einem Schulmeister und einer Mühle gezählt |
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1500 | durch Türkenüberfälle wurde die deutsche Bevölkerung sehr dezimiert, so dass der damalige Bischof beschloss die Einwohnerzahl durch Zusiedlung von Kolonisten aus der Moldau aufzuwerten. Somit ließen sich die ersten Rumänen, Namens "Budnar" am Rande des Dorfes, dem heutigen "Pârîul Budnarului" nieder. Andere siedelten sich am heutigen "Brunnen hinter der Mühle" an. Sie waren Anfangs Hirten und Knechte bei den Sachsen. Bis zur Ansiedlung der Rumänen lebten die Sachsen in der Dorfmitte während die Rumänen außerhalb des Dorfkerns wohnten, vor allem in niedrigen Gassen. Im Laufe der Zeit und bedingt durch Überschwemmungen, verkauften die Sachsen Ihre Häuser an die Rumänen und bauten sich neue Häuser auf Anhöhen |
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1532 | erscheint "Felmer" auch auf der von Honterus herausgegebenen ersten kartographisch dargestellten Karte Siebenbürgens |
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1534 | gibt es Auseinandersetzungen zwischen den Habsburgern und dem Osmanischen Reich um die Vorherrschaft in Siebenbürgen. In diesem Zusammenhang wird auf dem Pfarrhof von Felmern der Bischof von Großwardein, Emerich Czibák von Parteigängern Ludovicus Grittis ermordet |
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1546 | besucht Melchior aus Felmern das Kronstädter Honterus-Gymnasium. Er ist einer der ersten "Studenten" dieses Gymnasius und beweist somit dass die bereits 1488 erwähnte Schule in Felmern, ihre Zöglinge auch für den Besuch der bedeutendsten humanistischen Lehranstalt Siebenbürgens ausgebildet hatte |
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1555 | findet der erste Prozess um den Felmerer Hattert statt. Dabei geht es um Grenzstreitigkeiten zwischen Felmern und dem ungarischen Nachbardorf Kiewern. Wegen der relativ großen Gemarkung ist Felmern oft in Grenzstreitigkeiten mit den Nachbargemeinden verwickelt. Es finden weitere Prozesse in den Jahren 1578 und 1593 statt. Diese werden erst im 19-ten Jahrhundert beigelegt |
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1578 | Grenzstreit zwischen Kiewern einerseits und Felmern und Deutsch-Tekes andererseits |
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1580 | aus diesem Jahr stammt eine Urkunde die das Herrmannstädter Archiv aufbewahrt. Die besagt dass die Brüder Bartholomäus und Michael Weinisch einen Prozess wegen einem Hof geführt haben, der von der Sächsischen Nationsuniversität verhandelt wurde |
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1593 | Im Grenzstreit zwischen Felmern gegen Kiewern und Schönen wird erwähnt, dass alle drei Gemeinden Bestandteile des Repser Stuhls sind. Der Rat von Herrmannstadt richtet sich an Balthasar Báthori, den Eigentümer der benachbarten Herrschaft Fogarasch und ersucht ihn seine Beamten - den Fogarascher Kastellan Franz Latinus und Petrus den Verwalter seines Gutes in Schönen - anzuhalten, sich nicht in den Grenzstreit der Bewohner von Schönen und Kiewern gegen Felmern einzumischen |
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1650 | eine Wassermühle wird erwähnt |
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1658 | durch erneute Türkeneinfälle wurde Felmern größtenteils zerstört, ist aber nicht untergegangen wie manch andere Ortschaft |
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1700 | die Rumänen bauten Ihre erste Kirche und Friedhof, an der Stelle die heute als "Tînarog" bekannt ist |
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1751 | Grenzbegehung der Gemarkung (Hattert) zwischen Felmern und Kiewern durch die Nationsuniversität. Schriftführer der Kommission ist Samuel von Brukenthal |
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1803 | Tagung der Nationsuniversität im Repser Stuhl, bei der der Grenzstreit zwischen Halmagen und Felmern geschlichtet wird |
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1842 | es wird berichtet dass mehrere Sachsen aus Felmern ihre Grundstücke an Bewohner von Schönen verpfändet hätten |
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1848 | es sterben an der Cholera 170 Felmerer (112 Sachsen und 58 Rumänen und Zigeuner) |
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1862 | lebten im Ort 656 deutsche Einwohner |
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1883 | Zählung von 443 Sachsen |
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1885 | nach und nach kaufen die Felmerer alle Grundstücke von den Schönern zurück. Heute noch heißen diese ehemals verpfändete Grundstücke "Schönern Land" |
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1906 | Gründung einer Raiffeisenverein, die 1907 schon 45 Mitglieder zählte |
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1909 | Bau einer neuen Schule, aus dem Material der abgetragenen Kirchenmauern und Türme Grundriss Kirchenburg Schule |
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1911 | wird Felmern dem Repser kirchlichen Dekanat zugeordnet, vorher gehörte es zum Schenker Kapitel |
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1929 | lebten in Felmern 569 evangelische (Sachsen) und 920 nichtevangelische Bewohner |
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1934 | zählt man 603 deutsche Einwohner |
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1937-1941 | der Kronstädter Lederfabrikant Ludwig Miess und seine Brüder betreuen die evangelische Gemeinde als Patengemeinde und versorgen sie mit beträchtlichen Mitteln |
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1941 | betrug die Gesamtbevölkerung 1.367 Einwohner, davon 564 Deutsche sowie 803 Rumänen und Zigeuner |
Jede der ethnischen Gruppen lebten für sich; Die Deutschen hatten ihre eigenen Schulen und Lehrer. Die Unterrichtssprache war deutsch, die Landessprache rumänisch (vor 1918 ungarisch). Alle hatten ihre eigenen Vereine und feierten ihre eigenen Feste. Privat wurde siebenbürgisch sächsischer Dialekt gesprochen. Auch einige Rumänen eigneten sich diese "Sprache" an, da viele bei den sächsischen Bauern in der Landwirtschaft tätig waren |
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Die Felmerer pflegten in Ihrem Vereinsleben vier Nachbarschaften, eine Bruder- und Schwesternschaft und eine Musikkapelle |
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Im Zweiten Weltkrieg leisteten 80 Felmerer Sachsen ihren Wehrdienst, größtenteils in deutschen Heeresverbänden, aber auch in rumänischen Einheiten. 30 Soldaten fielen im deutschen Wehrdienst und 3 Soldaten im rumänischen Militär |
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Im Januar 1945 wurden aus Siebenbürgen alle deutschen Männer zwischen 17 und 45 und Frauen von 18 bis 30 Jahren zum "Wiederaufbau" (Zwangsarbeit) in die Sowjetunion verschleppt. Die Felmerer wurden am 13. Januar 1945 auf dem Fogarascher Bahnhof in Viehwaggon verfrachtet und in die Ungewissheit abtransportiert. Von den 94 verschleppten Felmerern, starben in den sowjetischen Zwangslagern 11 Frauen und Männer |
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Bereits 1946 brachten Rücktransporte, die ersten Kranken Ihren Familien zurück. Einige Überlebende durften erst nach Jahren schwerster Zwangsarbeit in Ihre Heimat zurückkehren, anderen wurde die Heimkehr verweigert, Sie wurden in die Sowjetische Besatzungszone Deutschlands abgeschoben |
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Auch den Überlebenden des Krieges wurde die Heimkehr verwehrt, weil sie durch den Frontwechsel Rumäniens am 23. August 1944 pauschal rückwirkend zu Staatsfeinden erklärt worden waren |
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Die Enteignung der landwirtschaftlichen Besitzes zwang die im Dorf gebliebenen Felmerer sich eine neue Existenz zu suchen. Bereits in den fünfziger Jahren zogen viele, meist junge Felmerer in die nächstgelegene Stadt Fogarasch und begannen hier ihre Ausbildung, gründeten Familien und bauten Ihre Eigenheime. Daheim im Dorf blieben die Alten, die aber mit der Zeit auch zu Ihren Kinder in die Stadt zogen |
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Durch den "Eisernen Vorhang" waren die in Siebenbürgen lebenden Felmerer und die im Westen lebenden Angehörigen, Jahrzehnte lang getrennt. Als einziger Ausweg aus dieser Zwangslage bot sich ab den sechziger Jahren dann schließlich die Familienzusammenführung. Diese ermöglichte es, Familien aus Siebenbürgen zu Ihren Verwandten in die Bundesrepublik und Österreich auszusiedeln |
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Bereits 1980 lebte der größte Teil der Felmerer in Deutschland, Österreich und Kanada |
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Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes 1989, erfolgte ab 1990 im Laufe weniger Jahre ein Massenexodus der Siebenbürger Sachsen in die Bundesrepublik Deutschland. Wie in den meisten ehemals deutschen Orten sind auch in Felmern nur noch einzelne sächsische Familien geblieben, die sich aus persönlichen Gründen nicht zur Ausreise entschließen konnten |
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1998 lebten in Felmern nur noch 15 Personen deutscher Volkszugehörigkeit |
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Heute (2009) sieht die Verteilung der Felmerer und Ihrer Nachkommen wie folgt aus: 350 in Deutschland, 23 in Fogarasch, 4 in anderen Orten Rumäniens, 3 in Felmern, 1 in Kanada, 1 in Argentinien Anfang |